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Gemachte Körper

Eine Kulturanalyse der Inkorporierung von Bein- und Armprothesen, Grazer Beiträge zur Europäischen Ethnologie 26

Erschienen am 27.08.2020, Auflage: 1/2020
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783894455811
Sprache: Deutsch
Umfang: 94 S.
Format (T/L/B): 0.6 x 24 x 17 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Wie werden in der Fabrik gemachte Körperteile zu eigenen Körperteilen, eine Arm- oder Beinprothese zu meinem Arm oder meinem Bein? Inkorporierungsprozesse bedeuten weit mehr als die Anpassung einer Prothese. Prothesenträger_innen stehen in einem Spannungsverhältnis zwischen individuellen Bewältigungsstrategien und gesellschaftlichen Erwartungen an Körperbilder und Körpernormen. Entlang von fünf Fallbeispielen werden Faktoren, welche Momente der Ablehnung bzw. Annahme einer Prothese begünstigen, herausgearbeitet und als Teil eines kulturellen und sozialen Geflechts beleuchtet. Sprache, Peers, Sport, persönliche Erfahrungen und Lebenseinstellungen prägen den Umgang mit Amputation und Behinderung, mit der Prothese als Fremdkörper, als technologischem Artefakt und schließlich als einverleibtem Körperteil. Die Arbeit veranschaulicht beispielhaft Formen der individuellen, geschlechts- und kulturspezifischen Aneignung von Technik und verweist dabei auf die gesellschaftliche Unsichtbarkeit von weiblichen Prothesenträgerinnen. Das Buch ist eine Kulturanalyse an der Schnittstelle zwischen Kulturanthropologie, Disability Studies und Technikforschung.

Autorenportrait

Die Autorin Katharina Steiner hat in Graz, Frankfurt am Main (D) und Little Rock (USA) Europäische Ethnologie und Kulturanthropologie studiert. Ihre Forschungsinteressen liegen in den Bereichen Technikkulturforschung, Biografieforschung und Disability Studies. Repräsentation und Reproduktion von Behinderung im öffentlichen Raum sind auch Themen ihres Dissertationsprojektes.